Von Strommangel, Wasser und Olivenbäumen

Damaskus, Mitte Juni. Nach und nach werden die Plakate der Präsidentschaftskandidaten aus dem Stadtbild entfernt. Das ehrwürdige Tuma-Tor in der Altstadt ist wieder zu sehen, seit bis auf eines die zahlreichen Plakate des alten und neuen Präsidenten Baschar Al-Assad über Nacht abgehängt wurden.
Es ist heiß geworden. Immer mehr Damaszener schalten ihre Klimaanlagen an, was sich unmittelbar auf die Stromversorgung der Zwei-Millionen-Stadt auswirkt. In den Kriegsjahren hat sich die Bevölkerung der syrischen Hauptstadt durch die Zuwanderung von Inlandsvertriebenen mindestens verdoppelt, und der Strom wird rationiert.

Der Text erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt am 15.06.2021: jw 210615 Von Strommangel, Wasser und Olivenbäumen

Von Beirut nach Damaskus – Eine Reise mit Hindernissen

Der fast komplette Stillstand von Personen- und Warenverkehr zwischen Libanon und Syrien hat politische Gründe. Ein Bericht

Die Reise nach Syrien ist kompliziert geworden. Direktflüge nach Damaskus gibt es von europäischen Flughäfen wegen der EU-Sanktionen seit zehn Jahren nicht mehr. Reisende fahren mit einem Taxi oder Sammeltaxi von Beirut über einen der drei nördlichen Grenzübergänge Richtung Tartus, Homs oder Aleppo oder über einen weiteren Grenzübergang nach Damaskus. Ein libanesischer Fahrer bringt die Reisenden an die libanesische Grenze, wo – auf der anderen Seite – ein Taxi aus Syrien steht. Während die Reisenden die Ausreiseformalitäten erledigen, verständigen sich die Fahrer per Handy über ihre jeweiligen Standorte. Das Gepäck wird zu Fuß über die Grenze zum syrischen Fahrzeug gebracht. Wenn auch die Reisenden zu Fuß die Passkontrolle passiert haben, können sie in den syrischen Wagen einsteigen.

Der Bericht erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt am 14.06.2021: jw-210614-Von-Beirut-nach-Damaskus

Libanon: Der alltägliche Mangel

Im Libanon verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage. Strom und Lebensmittel sind kaum erschwinglich. „Mein Monatslohn ist auf 80 US-Dollar geschrumpft, umgerechnet sind das ungefähr 1 Millionen Libanesische Pfund, LBP. Das Geld zerfließt einem in den Händen, wenn man einkaufen geht. 1 Liter Milch kostet 15.000 Pfund, Milchpulver ist kaum zu bekommen. Fleisch können wir vergessen, ein Kilo kostet 100.000 Pfund“.

Der Text erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt am 12.06.2021: jw-210612-Keine-Perspektive-im-Libanon

 

Libanon – Spielball vieler Interessen

Es ist ein unscheinbares Schild, das auf der Hamra Straße in Beirut an die israelische Besatzung des Libanon 1982 erinnert. Die israelischen Truppen waren am 6. Juni des Jahres in den Süden des Landes eingedrungen und bis nach Beirut vormarschiert, um die Palästinensische Befreiungsorganisation, PLO zu zerschlagen. Auf dem Schild ist das Gesicht eines jungen Mannes zu sehen, der eine Brille und Schnauzbart trägt. Das Bild ist verblichen, die Metallhalterung ist ebenso verbogen, wie die Stange, an der es befestigt ist. Das Schild erinnert an die »Wimpy Operation«, bei der der Mann auf dem Bild, Khaled Alwan, im September 1982 im Café Wimpy auf der Hamra Straße einen israelischen Offizier und zwei ihn begleitende Soldaten erschoß.

Die Reportage erschien in der Luxemburger ZEITUNG VUM LËTZEBUERGER VOLLEK am 11. Juni 2021: zlv-210611-Libanon-Spielball-vieler-Interessen

Syrerinnen und Syrer wählten weltweit

Weltnetz erreichte Karin Leukefeld auf dem Weg nach Syrien in Beirut. Im Gespräch mit Sabine Kebir beantwortete sie Fragen zur Krise im Libanon und zu den Präsidentschaftswahlen in Syrien am 26. Mai. An ihr konnten Syrer in der ganzen Welt teilnehmen – ausgenommen in Deutschland, USA, Kanada, Großbritannien, Niederlande, Katar, Türkei und Saudi Arabien.

Das Interview:https://weltnetz.tv/video/2502-syrer-waehlten-weltweit

Man wollte mich diskreditieren – Ein Beitrag in eigener Sache

Gibt es ein Urheberrecht auf ein Interview als Sprachwerk, und muss man es sich als Interviewpartner gefallen lassen, wenn ein Medium trotz Einspruchs das Interview verwendet und obendrein Falschbehauptungen verbreitet? Darum geht es im Rechtsstreit zwischen der freien Syrien-Korrespondentin Karin Leukefeld und dem Westdeutschen Rundfunk (WDR).

Der Beitrag wurde bei SNA veröffentlicht: https://snanews.de/20210602/rechtsstreit-nahost-korrespondentin-wdr-2338855.html

Syrien: Baschar al-Assad mit absoluter Mehrheit im Amt bestätigt

Baschar Al-Assad ist in Syrien für eine vierte Amtszeit als Präsident bestätigt worden. Das teilte am Donnerstagabend Parlamentssprecher Hammuda Sabbagh auf einer Pressekonferenz im syrischen Parlament in Damaskus mit. Für Assad stimmten demnach rund 13,5 Millionen Wähler, was einem Anteil von 95,1 Prozent entspricht. Der Oppositionelle Mahmud Ahmed Marei erhielt 470.276 Stimmen (3,3 Prozent), und der Kandidat Abdullah Sallum Abdullah kam mit 213.968 Stimmen auf 1,5 Prozent. Von den 18,1 Millionen wahlberechtigten syrischen Staatsbürgern beteiligten sich nach Angaben des Parlamentssprechers rund 14,2 Millionen sowohl im Land selbst als auch im Ausland an der Abstimmung. Die Wahlbeteiligung lag bei 78,64 Prozent.

Der Artikel erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt: jw-210529 Ungefährdeter Erfolg

Die Syrer wollen keine Bevormundung

Am 26. Mai 2021 wird in Syrien ein Präsident gewählt. Drei Kandidaten treten an, darunter auch der amtierende Präsident Baschar al-Assad. Vieles deutet darauf hin, daß Assad für eine vierte Amtszeit gewählt werden wird. Trotz massiver Kritik aus dem westlichen Ausland halten die Syrer an ihrem »verfassungsgemäßen Recht zu wählen« fest. 51 Personen hatten sich um das höchste Amt in Syrien beworben, unter ihnen waren erstmals auch Frauen. Das Verfassungsgericht ließ schließlich drei der Kandidaten zu den Wahlen zu. Landesweit wurden 12.000 Wahlzentren eingerichtet. 14 Staaten haben auf Einladung des syrischen Parlaments Delegationen zur Wahlbeobachtung entsandt.

Der Artikel erschien in der Zeitung vum Letzebuerger Vollek: https://www.zlv.lu/db/1/1492887011443

 

Präsidentschaftswahlen in Syrien: Das Recht auf Selbstbestimmung

Bereits am 20. Mai 2021 konnten im Ausland lebende Syrer in den syrischen Botschaften ihre Stimmen für die Präsidentschaftswahlen in Syrien abgeben. Eine Gruppe von acht Staaten – Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, die Türkei, die Niederlande, Saudi Arabien und Katar – haben die Wahlen in den dortigen syrischen Botschaften oder Konsulaten aber untersagt. Manaf Hassan (30) lebt in Berlin. Er ist ein angehender Volljurist, Publizist und Blogger. Hassan hat sich ausführlich über die Kandidaten zu den Präsidentschaftswahlen in Syrien informiert und wollte sein Wahlrecht in der syrischen Botschaft wahrnehmen. Warum er wählen wollte und warum daraus dann doch nichts wurde, erläutert Manaf Hassan im Interview mit Karin Leukefeld in den Nachdenkseiten: .https://www.nachdenkseiten.de/?p=72791

 

Zwischen Krieg und Entspannung – Präsidentschaftswahlen in Syrien

Am 26. Mai 2021, fanden in Syrien wieder Präsidentschaftswahlen statt. Drei Kandidaten konkurrierten um das höchste Amt im Land, das von zehn Jahren Krieg und einer massiven Wirtschaftskrise schwer gezeichnet ist. Ein Hintergrund über die Lage in Syrien, die Bedeutung der Wahlen und deren Ablehnung durch die USA, EU und westliche Staaten: https://de.rt.com/meinung/118029-praesidentschaftswahlen-in-syrien/