Die Erbauer von morgen warten

Sarafand liegt südlich der Hafenstadt Sidon im Libanon. Zu erreichen ist der Ort über die Küstenautobahn, die Beirut mit Sidon und Tyre verbindet. Rechts und links der Autobahn breiten sich Zitrus- und Bananenhaine aus, die Mittelmeerküste ist nur wenige Kilometer entfernt. »Willkommen Ihr Erbauer von morgen« steht in Arabisch
und Englisch über den Eingangstüren der Öffentlichen Oberschule von Sarafand. Auf
den Bodenfliesen kleben viereckige Warnschilder und fordern: »Halte 2 m Abstand«.
Nach sieben Monaten erzwungener Schließung bereitet sich die Oberschule auf die Wiedereröffnung vor.

Die Reportage in der Zeitung vom Letzembuerger Vollek kann hier nachgelesen werden: zlv_201030_The_Builders_Of_Tomorrow_Are-Waiting

Abgepresste Vereinbarung

Sudan und Israel wollen ihre Beziehungen »normalisieren« und »den Kriegszustand
beenden«. Das teilte die US-Administration in Washington mit. Zunächst soll es um den Aufbau von Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Schwerpunkt auf der Landwirtschaft gehen, hieß es in der vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung. Dazu werde es in den kommenden Wochen Verhandlungen zu Kooperationsabkommen geben. Verschiedene politische Fraktionen weisen die Vereinbarung zurück und haben Widerstand angekündigt.

Die Schwerpunktseite erschien in der jungen welt: jw-201027-Abgepresste-Vereinbarung

Irak & USA

Fritz Edlinger spricht mit Karin Leukefeld über die Situation im Irak. Dort hat es in den letzten Wochen zahlreiche Anschläge auf Versorgungskonvois der US-Truppen und auf deren Militärbasen gegeben. Nun haben die USA damit gedroht, die Botschaft in Bagdad zu schließen, sollte der Irak nicht sämtliche bestehende Milizen auflösen bzw. sie unter Kontrolle bringen und in die irakische Armee integrieren. Manche Medien spekulieren gar, die USA könne noch im Oktober einen Krieg gegen den Iran auf irakischem Territorium beginnen. Könnte ein Krieg gegen den Iran US-Präsident Donald Trump zur Wiederwahl verhelfen?

Das Interview auf dem You Tube-Kanal der Zeitschrift International – Zeitschrift für internationale Politik (Wien): https://www.youtube.com/watch?v=K-4YCHz0kQA

Syrien unter Druck

Wie lebt es sich in Syrien mit der Corona-Pandemie und den anhaltenden einseitigen Sanktionen durch die USA und die EU? Das Land leidet doppelt unter den Einschränkungen durch die völkerrechtswidrigen Sanktionen und Corona. Der durch die Besetzung der Ölfelder durch US-Einheiten hervorgerufene Benzinmangel erschwert den Transport von Waren und die Versorgung mit Lebensmitteln, treibt die Inflation unmäßig voran. Obwohl die militärischen Aktivitäten nachgelassen haben, ist die Not der Bevölkerung gewachsen.

Ein Gespräch über Syrien, darüber, wie die Zerstückelung des Landes vorangetrieben wird, über die Verfassungsverhandlungen in Genf und die 2021 anstehenden Präsidentschaftswahlen. Bei Weltnetz TV:

https://weltnetz.tv/video/2410-syrien-unter-druck-corona-sanktionen-zerstueckelung

Blockade pur – Wie Deutschland, die „P3“ mit Belgien und Estland verhinderten, dass José Bustani, erster OVCW-Generaldirektor, im UN-Sicherheitsrat sprach

Wer etwas über die deutsche und europäische Außenpolitik in Sachen Syrien erfahren möchte, sollte die Debatten im UN-Sicherheitsrat verfolgen. Der Sicherheitsrat ist das höchste politische Entscheidungsgremium der Vereinten Nationen, in dem fünf Staaten – Russland, China, Frankreich, Großbritannien, USA – dauerhaft vertreten sind und über ein Veto-Recht verfügen. Weitere zehn Staaten haben jeweils für zwei Jahre einen Sitz als nicht-ständige Mitglieder. Deutschland ist seit 2019 als nicht-ständiges Mitglied noch bis Ende 2020 im Sicherheitsrat vertreten.

Der Artikel erschein bei den Nachdenkseiten: https://www.nachdenkseiten.de/?p=65689

Zwischen Sanktionen und Corona-Pandemie – Syrien unter Druck

»Selbst im Krieg haben wir nicht solche Probleme gehabt wie jetzt.« Als hätten sie sich abgesprochen, antworten die Menschen in Damaskus, Homs, Hama oder Aleppo immer wieder das Gleiche auf die Frage, wie es ihnen geht. Arbeit, Gesundheit, die Versorgung mit Lebensmitteln, Strom oder Benzin – alles war während des Krieges besser als jetzt. Zumindest erschien es erträglicher, weil man dachte, wenn der Krieg vorbei sei, könne man das Land wieder aufbauen. Niemand dachte, dass es einfach werden würde, aber Probleme wie die jetzigen hatte man nicht erwartet.

Die Reportage über mutige Pistazienbauern zwischen Sanktionen und Corona-Pandemie erschien in der Berliner Tageszeitung Neues Deutschland: 201006-nd-Reportage-Syrien-unter-Druck

Wettlauf um den Libanon

Ungeachtet der Alltagssorgen der Libanesen findet seit der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020 ein hemmungsloser Wettlauf zwischen Frankreich und den USA statt, die jeweils ihren Einfluss ausweiten wollen. Die USA nutzen die Schwäche des Landes, um die libanesische Hisbollah zu bekämpfen und damit die Interessen Israels zu stärken. Der französische Präsident Emmanuel Macron knüpft an die französische Mandatszeit (1920-1946) an, um das Land in der französisch-europäischen Interessensphäre des östlichen Mittelmeerraums zu halten.

Der Artikel erschien im Neuen Deutschland: nd 201005 Wettlauf um den Libanon

Den Neuanfang wagen

Die syrische Kleinstadt Morek liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Hama – der Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements. Vor dem Krieg war Morek reich, denn die Stadt ist das Zentrum der Pistazienproduktion im Land. Jahrelang verlief hier jedoch die Frontlinie zwischen syrischen Regierungstruppen und dschihadistischen Kampfverbänden. Im August 2019 nahm die syrische Armee Morek wieder ein. Erste Bewohner kehrten zurück, unter ihnen die Pistazienbauern Jasser und Mohammed Kazem. Sie hatten eine Bitte an die Öffentlichkeit in Deutschland: „Bitte tun Sie etwas, damit die deutsche Regierung die Sanktionen gegen Syrien aufhebt.“

Die Kurzreportage erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt: jw 201002 Den Neuanfang wagen

Kriegsopfer außen vor

Akuter Benzinmangel stellt die Syrier auf eine harte Probe. Sanktionen treffen die Bevölkerung. Weltweite Konflikte und deren Folgen spielen bei der UN-Generaldebatte eine untergeordnete Rolle. Frieden in Syrien ist nicht im internationalen Interesse.

Die Schwerpunktseite erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt und kann hier gelesen werden: jw-2020-09-29-15