Teile und herrsche: Hintergründe des „Abraham-Abkommens“ zwischen Israel und einigen Golfstaaten

Mitte September schloss Israel mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain ein Abkommen, mit dem laut Donald Trump eine „neue Ära“ für die Region anbrechen wird. Seit mehr als 70 Jahren werden die Rechte der Palästinenser ignoriert, die so genannte „Normalisierung“ vertieft das Unrecht. Was steht hinter diesem Abkommen, und welche Folgen wird es tatsächlich haben?

Der Beitrag auf RT Deutsch auch im Podcast: https://de.rt.com/2aik

 

Zum Iran-Atomdeal: Verhalten der USA destabilisiert die ganze Region

Obwohl die USA die UN-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt haben, halten die am Atomdeal mit Teheran beteiligten Staaten – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China, Russland und der Iran sowie die EU – an dem Abkommen fest. Die Mehrheit des UN-Sicherheitsrats – darunter die fünf Partner des Deals mit dem Iran – sprechen den USA das Recht ab, den sogenannten Snapback-Mechanismus auszulösen, weil die Regierung von Präsident Donald Trump 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen war.

Das Interview bei RT Deutsch: https://de.rt.com/29zj

Libanon – Zur Invasion freigegeben

Erst im Januar 2020 war – als Antwort auf die Straßenproteste – die Technokratenregierung des Ingenieurs und ehemaligen Hochschulprofessors
Hassan Diab im Libanon vereidigt worden. Eine Woche nach den Explosionen
im Hafen von Beirut trat diese Regierung am 10. August zurück. Diab, der keine Partei und keine der alteingesessenen Machtstrukturen des Zedernstaates hinter sich hat, kündigte Neuwahlen an. Zwei Wochen nach der Explosion im Hafen von Beirut wird um neue Regierung gefeilscht. Offene ausländische Einmischung vertieft Gräben.

Ein Schwerpunktseite zur Lage im Libanon in der Berliner Tageszeitung junge welt: 200818-jw-Libanon-Zur-Invasion-freigegeben

Sondertribunal Libanon zum Mord an Rafik Hariri vor 15 Jahren spricht Urteil

Nach 15 Jahren hat das Sondertribunal zum Mord an Rafik Hariri bestätigt: Es gibt keine Beweise dafür, dass die syrische Regierung oder die libanesische Hisbollah für den Anschlag verantwortlich sind. Doch die unmittelbar nach dem Anschlag international einsetzende Vorverurteilung Syriens und der Hisbollah brachte die Libanesen gegeneinander auf. Und trotz des Urteils wird die Kampagne von interessierten Kreisen in Politik und Medien fortgesetzt. Die Stimmung im Libanon brodelt, die Gräben zwischen der Bevölkerung sind tief. Nun soll die Explosion im Hafen von Beirut ebenfalls international untersucht werden. Doch tragen solche Untersuchungen tatsächlich zur Aufklärung bei?

Ein Interview über das „Pulverfass Libanon“ mit RT Deutsch: https://de.rt.com/29ky

Lügen, betrügen, stehlen – Syrische Regierung verurteilt Vertrag zwischen SDF und einer US-Ölfirma zur Ausbeutung syrischen Öls

Das syrische Außenministerium hat mit scharfen Worten die Vereinbarung zwischen den „Syrischen Demokratischen Kräften“ (SDF) und einer US-amerikanischen Ölfirma zur Ausbeutung syrischer Ölfelder verurteilt. Beide Seiten hätten sich verständigt, das „syrische Öl zu stehlen“, hieß es in einer Erklärung, aus der die syrische Nachrichtenagentur SANA am vergangenen Sonntag (2.8.) zitierte. Die Vereinbarung sei „null und nichtig“ und rechtlich nicht zulässig. Zwei Diebe hätten diesen Handel geschlossen, der eine würde das syrische Öl stehen und der andere würde das Diebesgut verkaufen.

Der Text erschien am 8. August in der Zeitung des Letzembuerger Vollek: 200808 Lügen, betrügen. stehlen

Syrien: Streit um Ressourcen führt zu Armut und Krieg

In Syrien ist Erntezeit, auch in diesem Jahr. Allerdings liegen weite Flächen des Landes brach, sind durch den Krieg verwüstet oder – wie in Teilen von Idlib, Aleppo und dem Nordosten – von der Türkei und den US-Truppen besetzt. Beide Staaten unterstützen mit ihren Armeen Kräfte, die in den vergangenen Kriegsjahren dank der ausländischen Unterstützung zu Macht, Geld und Einfluss gekommen sind. Um ihre Macht zu festigen,
beharren sie auf den Ressourcen, die einst alle in Syrien lebenden Menschen ernährten.

Der Text ist Teil einer Schwerpunktseite in der Berliner Tageszeitung Junge Welt am 7. August 2020: 200807 jw Eine Frage des Rechts

 

Parlamentswahlen in Syrien unter schwierigen Bedingungen

Unter schwierigen Bedingungen gingen am Sonntag die Parlamentswahlen in Syrien zu Ende. Bei niedriger Wahlbeteiligung setzte sich erwartungsgemäß die Baath-Partei mit den verbündeten Parteien des Nationalen Einheitsblocks durch. Das US-Außenministerium zeigte sich überzeugt: Es gab keine fairen Wahlen.

Eine Nachbetrachtung auf die Parlamentswahlen in Syrien: https://de.rt.com/28vl

Feindbilder und Konflikteskalation – Bashar al Assad, ein Feind wird gemacht

Deutsche Medien würdigen die zwanzigjährige Amtszeit des syrischen Präsidenten Bashar al Assad mit einer beispiellosen Flut von Texten, die alle in eine Richtung weisen: „Machterhalt um jeden Preis“ oder „Assads tödliche Machtgier“ sind nur zwei der zahlreichen Überschriften.

Aus diesem Anlass sei das Dossier Nr. 80 der Zeitschrift „Wissenschaft und Frieden“ von April 2015 zur Lektüre empfohlen. Die Textsammlung widmet sich dem Thema „Feindbilder und Konflikteskalation“ und befasst sich mit der Frage, wie und warum Medien und Politik Feindbilder hervorbringen und wohin sie führen. „Eskalierende Feindbilder sind wichtige Indikatoren für die Verschärfung von Konflikten bis hin zur Kriegsvorbereitung“ heißt es im Editorial. „In Kriegen sind sie ein wesentlicher Bereich psychologischer Kriegsführung.“

Hier das Dossier: https://wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?dossierID=084

Der Text „Bashar al Assad – Ein Feind wird gemacht“ befasst sich mit dem Blick von Politik und Medien auf den syrischen Präsidenten. Bis zum Frühjahr 2011 galt er in Syrien und international als Hoffnungsträger. Nun gilt er als »Schlächter von Damaskus«. Mit dem Menschen und Politiker Assad hat das wenig zu tun: Bashar al Assad – Ein Feind wird gemacht

Syrien: Humanitäre Hilfe und politische Interessen

Die Kritik der internationalen humanitären Helfergemeinschaft hätte harscher nicht ausfallen können. Dutzende empörter Stellungnahmen begleiteten die Entscheidung des UN-Sicherheitsrates, die Bevölkerung im Norden der syrischen Provinz Idlib zunächst für ein weiteres Jahr über den syrisch-türkischen Grenzübergang Bab al Hawa mit UN-Hilfslieferungen zu versorgen. “Viele werden nicht mehr die Hilfe erhalten, die sie brauchen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von den US-amerikanischen Mercy Corps, einem NGO-Forum und einer Syrischen NGO-Allianz, die auf ihrer Webseite 18 Mitglieder ausweist. „Menschen werden sterben, das Leid wird zunehmen.“

Russland und China wurden medial und politisch an den Pranger gestellt, weil sie Millionen von Menschen aus machtpolitischen Interessen von Hilfe abschneiden würden. Tatsächlich stellten beide Länder die Notwendigkeit von Hilfe für die Syrer nicht in Frage. Die Verteilung sollte aber mit Syrien koordiniert werden, wie es die UN-Resolution 46/182 aus dem Jahr 1991 völkerrechtlich regelt. Außerdem sollte der UN-Generalsekretär untersuchen, wie sich die von EU und USA verhängten einseitigen wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen auf die Lage in Syrien auswirken.Die Argumente Russlands und Chinas wurden der Öffentlichkeit in Deutschland weitgehend vorenthalten.

Ein Hintergrundbericht in der Zeitung vom Letzebuerger Vollek (Luxemburg): 200715 zlv Humanitäre Hilfe und politische Interessen

 

Syrien aktuell: EU-Geberkonferenz, grenzüberschreitende Hilfslieferungen, US-CAESAR-Sanktionen

Warum gibt es Streit im UN-Sicherheitsrat über grenzüberschreitende Hilfslieferungen? Welche Auswirkungen haben die US-Sanktionen nach dem „CAESAR-Gesetz? Wer profitiert von knapp 7 Milliarden Euro, die die EU an Spenden für Syrien eingesammelt hat?

Erläuterungen und Hintergründe im Interview mit Fritz Edlinger von der Zeitschrift INTERNATIONAL, Zeitschrift für Internationale Politik, Wien:

https://www.youtube.com/watch?v=73pd0p5vBYg&feature=youtu.be