Wie Sanktionen aus Brüssel und Washington den Syrern die Zukunft stehlen

Samir und Aziz sind Nachbarn. In Damaskus wohnen sie hoch oben am Qasyun, dem Damaszener Hausberg. Die beiden syrischen Kurden stammen aus Afrin, nordwestlich von Aleppo. or wenigen Jahren noch hatte jeder von ihnen ein eigenes Haus, einen Garten, Felder und Olivenhaine in einem der Dörfer um Afrin. Sie träumten davon, dort ihren Lebensabend zu verbringen. Heute sind ihre Familien in alle Winde verstreut.

Ende Mai verlängerte die EU ihre einseitigen wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen um ein weiteres Jahr bis zum Mai 2021. Zudem setzte die US-Regierung am 17. Juni das „Caesar-Gesetz“ in Kraft. Angeblich sollen die „intelligenten Sanktionen“ nur Kriegsverbrecher und Kriegsgewinnler treffen, doch die Sanktionen aus Brüssel und das Caesar-Gesetz aus Washington bedeuten für die Arbeiter Samir und Aziz einen Kampf um ihre Existenz.

Die Reportage erschien bei RT Deutsch: https://de.rt.com/283y

Syrien hat sehr gut reagiert – Zur Corona-Lage in dem kriegszerstörten Land

Mit strengen Regeln zur Eindämmung Pandemie hat Syrien bisher eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus verhindert. Das kann aber nur mit Gewissheit von den Gebieten gesagt werden, die unter Regierungskontrolle stehen. Das eigentlich gute Gesundheitssystem des Landes leidet vor allem unter der Abwanderung zahlreicher gut ausgebildeter Fachkräfte. Als besonders schwere Last für die Bevölkerung erweisen sich die westlichen Sanktionen gegen Syrien. Diese verhindern auch den Handel und Austausch mit den Nachbarländern.
Zum Interview mit RT Deutsch: https://de.rt.com/286t

Das CAESAR-Gesetz: Neue US-Sanktionen sollen Syrien in die Knie zwingen

Am 17. Juni 2020 wurden in Washington neue Sanktionen gegen Syrien verkündet.
Das »Caesar-Gesetz zum Schutz der syrischen Zivilisten«, kurz »Caesar- Gesetz«, soll den syrischen Präsidenten, die Regierung und Geschäftsleute, staatliche und halbstaatliche Institutionen, Einrichtungen und Unternehmen in Syrien in die Knie zwingen. Die US-Sanktionen wirken zusammen mit den einseitigen Zwangsmaßnahmen der Europäischen Union, die Ende Mai für ein weiteres Jahr verlängert worden waren. Für USA und EU sind die Sanktionen ein außenpolitisches Druckmittel gegen Syrien und seine Verbündeten. Für die Bevölkerung verschärfen sie den Kampf ums Überleben.

Lesen im Neuen Deutschland am 17.6.2020: 200617_nd_Syrien_in_die_Knie_zwingen_Caesar_Gesetz

Libanon – Vor 20 Jahren zog die israelische Armee sich aus dem Südlibanon zurück

Mleeta, Panzerfriedhof im Widerstandsmuseum. Foto: K. Leukefeld

Mit dem »Tag des Widerstandes und der Befreiung« wurde im Libanon am 25. Mai 2020 an den Rückzug der israelischen Besatzungstruppen vor 20 Jahren aus dem Südlibanon erinnert. Treibende Kraft hinter dem Rückzug war der entschlossene
Widerstand der libanesischen Hisbollah, die heute als politische Organisation in Regierung und Parlament des Landes vertreten ist. Feiern blieben zum 20. Jahrestag
aus, weil auch im Libanon wegen der Coronapandemie strenge Ausgangssperren
eingehalten werden müssen.

Die Schwerpunktseite erschien am 4. Juni 2020 in der Berliner Tageszeitung Junge Welt und kann hier gelesen werden: 200604-jw-Nach-Osten-blicken

Isolieren und destabilisieren: Der Krieg der Medien gegen Syrien

Nahezu täglich präsentieren deutsche Medien neue Skandale zu Syrien und seinem Präsidenten Baschar al-Assad. Mit Diffamierungskampagnen tragen sie ihren Teil zur Schlacht gegen das Land bei. Eine Schlacht, die schon lange anhält und von Washington geführt wird.Die Medienkampagne gegen Syrien ist Teil eines machtpolitischen Prinzips, mit dem Syrien als Staat unterworfen oder zerstört werden soll.

Weiterlesen: https://de.rt.com/276w

 

Erinnerung an die Vertreibung

Seit 72 Jahren erinnern die Palästinenser Mitte Mai an die Nakba, die Katastrophe. Was in Israel als Tag der Staatsgründung gefeiert wird, hat sich in der Erinnerung der Palästinenser als „katastrophales Zusammenspiel aus Massakern, Vertreibung, Raub, Besatzung und Apartheid“ eingegraben. Das Unrecht von damals hält bis heute an.Während die Palästinenser an ihre Vertreibung erinnern und ihre Rechte fordern, bereitet die neue israelische Regierung die Annexion von Teilen des besetzten Westjordanlandes und des Jordantals vor.

Weiterlesen in der Jungen Welt: 200522_jw_Erinnerung an die Nakba

Zwischen dem Persischen Golf und der Levante

Die Region zwischen dem östlichen Mittelmeer und dem Persischen Golf steht seit dem 1. Weltkrieg ganz oben auf der Agenda  Europas. Damals teilten die ehemaligen Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich das Gebiet untereinander auf. Mit dem 2. Weltkrieg aber sicherten sich die USA den Zugriff auf die saudischen Ölquellen. Dann übernahmen sie von den kriegsgeschwächten britischen Alliierten die führende Rolle im „Großen Spiel der Nationen“. Die „Pax Britannica“ wurde durch die „Pax Americana“ abgelöst.  Neuer Akteur an der Seite der USA ist seit 1948 Israel.

Weiterlesen in der Zeitung vom Letzebuerger Vollek: 200516 Zwischen Golf und Levante

Berechtigte Gründe zum Zweifel – Vernichtende Kritik am ersten Bericht des OVCW-Investigations- und Identifizierungs-Teams (IIT)

Aktive und ehemalige Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) äußern sich zum IIT-Bericht über die angeblichen Chemiewaffenangriffe bei Al Ltamenah im März 2017. Veröffentlicht wurde der exklusive Beitrag in der US-amerikanischen Internetzeitung „The Grayzone“. Wie Gerichtsmediziner sezieren die Autoren den Bericht und gehen dabei auch recht bissig auf das umstrittene „Investigations- und Identifizierungs-Team“ (IIT), ein. Das habe seinen Daseinszweck (Raison d‘Être) erfüllt, beginnen die namentlich nicht genannten Autoren ihren Text. Die OVCW werde von „einflussreichen Vertragsstaaten für ihre politischen und außenpolitischen Ziele missbraucht“. Die Gründung des IIT habe nicht das Ziel gehabt, angebliche Angriffe mit chemischen Substanzen in Syrien zu untersuchen, vielmehr sei das Team nur „dafür gegründet worden, um die syrische Regierung zu beschuldigen, chemische Angriffe ausgeführt zu haben.“

Der Text erschien auf den NachDenkSeiten: https://www.nachdenkseiten.de/?p=60651

Corona in Syrien – Keine westlichen Hilfen

Als ´Hilfen für Syrien` geben westliche Medien die Hilfen aus, die ausschließlich bestimmt sind für die von Dschihadisten und bewaffneten Regierungsgegnern  beherrschten Teile der Provinz Idlib und Aleppo sowie für Flüchtlingslager, die die Türkei kontrolliert. So bleibt die Öffentlichkeit uninformiert, dass die von der regulären Armee kontrollierten Gebiete Syriens der Corona-Epidemie fast schutzlos ausgeliefert sind. Es bleibt nur das Mittel strenger Isolations- und Ausgehbestimmungen für die Bevölkerung.  Durch die Boykottbestimmungen wird Syrien auch daran gehindert, selbst medizinische Güter zu erwerben. Medizinische Hilfe kommt aus China und Russland. Während der UNO-Generalsekretär und der Papst zur Beendigung der Sanktionen aufgerufen haben, versäumen es selbst linke Organisationen in Deutschland, sich öffentlich dafür zu engagieren.  Zur Sprache kommt auch der erneuerte Vorwurf an die Regierungsarmee, Giftgas eingesetzt zu haben.

Bitte sehen Sie das Interview mit Weltnetz TV: https://weltnetz.tv/video/2325-corona-syrien-keine-westlichen-hilfen

Spurensuche in Syrien – An der Frontlinie in Idlib

„Wie lange wird es dauern, bis die Menschen hierher zurückkehren?“ Joseph B., der mich in Syrien seit Jahren begleitet seufzt, als der Wagen durch eines der vielen verlassenen Dörfer fährt. Wir sind in der östlichen Provinz Idlib auf der Sinjar-Route unterwegs, einer Landstraße, die von Aleppo nach Hama führt. Auf dem Weg nach Hama wollen wir bei Abu Dhuhour haltmachen, wo es einen humanitären Korridor gibt. Er wurde im September 2019 von der syrischen Regierung und dem russischen Zentrum für die nationale Versöhnung der verfeindeten Seiten in Syrien eingerichtet, damit Menschen aus den umkämpften Gebieten in Idlib sich in Sicherheit bringen konnten. Abu Dhuhour liegt im Osten der Provinz Idlib und war das administrative Zentrum verstreut liegender Dörfer und Weiler. Zwischen der Wüste im Osten und den fruchtbaren Weiten im Westen des Landes lebten vor dem Krieg etwa 40.000 Menschen. Sie bearbeiten ihre Felder, hatten Schafe und Ziegen, auch Kühe und lebten von ihrem Vieh. In manchen Dörfern wurden die Abaieh, die traditionellen Mäntel der Beduinen hergestellt. Aber das war einmal. Heute liegen die meisten der Dörfer verlassen.

Die Fotoreportage erschien bei RT Deutsch am 4. April 2020: https://de.rt.com/25aw