Zehn Jahre Krieg in Syrien – Wie aus einem Planspiel des US-Geheimdienstes Wirklichkeit wurde

Was im März 2011 als innenpolitischer Konflikt um politische Reformen und wirtschaftliche Teilhabe in Syrien begann, hätte auch innenpolitisch gelöst werden können. Doch nur wenige Monate später herrschte in Syrien Krieg. Der US-Militärgeheimdienst DIA skizzierte im  August 2012 in einem „nicht abschließend bewerteten“ Bericht an die US-Regierungsspitze und die Führungsebene des US-Militärs, die Lage und den Ausblick des Krieges folgendermaßen: „Salafisten, die Muslimbruderschaft und AQI (Al-Qaida im Irak) sind die wichtigsten Kräfte, die den Aufstand in Syrien vorantreiben“. Und weiter: „Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die Opposition; während Russland, China und Iran das Regime unterstützen.“

Der Beitrag zu Zehn Jahren Krieg um Syrien erschien bei RT Deutsch: https://de.rt.com/meinung/114430-zehn-jahre-krieg-in-syrien/

Zehn Jahre Krieg in Syrien

Die Intensität der Kampfhandlungen in Syrien ist zurückgegangen, doch einseitige „wirtschaftliche Strafmaßnahmen“ (Sanktionen) der Europäischen Union behindern den Wiederaufbau und Handel des Landes. Diese werden von dem „Caesar-Gesetz“ verschärft, das von den USA gegen Syrien erlassen wurde, tatsächlich aber jeden potentiellen Handelspartner Syriens bedroht. Direkte Nachteile haben dadurch die Nachbarländer Libanon, Jordanien und Irak, die traditionelle Handelspartner Syriens sind.

Im Gespräch mit Sabine Kebir von Weltnetz TV geht es auch um die Frage, weshalb der Papst den Irak, nicht aber Syrien besuchte, sowie die Perspektiven der anstehenden Präsidentschaftswahlen. Nach Veröffentlichung des Interviews wurden diese Wahlen auf den 26. Mai 2021 festgelegt.

USA und EU führen den Krieg in Syrien als Sanktions- und Wirtschaftskrieg fort, das birgt geopolitischen Sprengstoff.

Das Interview: https://weltnetz.tv/video/2473-zehn-jahre-syrienkonflikt

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Die Rolle Israels im Mittleren Osten

Wird der Staat Israel von seinen Nachbarn bedroht oder ist es eher umgekehrt? Ist Israel ein verlässlicher politischer Partner für seine Verbündeten, oder gilt in Tel Aviv eher „Israel first“? In einem Gespräch mit Fritz Edlinger von der österreichischen Zeitung INTERNATIONAL geht es um die unerklärte Atommacht Israel, völkerrechtswidrige Angriffe im Irak, Syrien und die Besatzung des Libanon und der syrischen Golanhöhen. Das Gespräch über die aggressive und destabilisierende Rolle des zionistischen Israel in der Levante und im Mittleren Osten kann hier gesehen und gehört werden: https://www.youtube.com/watch?v=ChgffELVHwk&feature=youtu.be

 

Syrien – Ein Jahrzehnt Krieg

Mit Protesten in einigen Städten begann im März 2011 in Syrien ein Aufstand, der im gleichen Monat gewaltsam eskalierte. Vergeblich rief die innersyrische Opposition auf, nicht zu den Waffen zu greifen sondern den Dialog mit der Regierung zu suchen. Im Juli
2011 trafen sich 150 syrische Oppositionelle in Damaskus und formulierten gegenüber
der Regierung drei Forderungen: Kein Militär in Wohngebieten, Freilassung von Gefangenen, Dialog. Zeitgleich wurde in der Türkei die »Freie Syrische Armee« gegründet, die vom Ausland aus bewaffnet nach Syrien in den Krieg zog.

Heute sind die Kämpfe zurückgegangen, doch die Zerstörung ist groß. Sanktionen der EU und der USA verhindern den Wiederaufbau, mit der dadurch verursachten Wirtschaftskrise wächst die Armut. Seit zehn Jahren unterstützen die EU und die USA einen Krieg zum Sturz der syrischen Regierung, lamentieren über das Leid der Menschen, und unternehmen alles, um es nicht zu beenden.

Der Artikel erschien in der Zeitung vom Letzebuerger Vollek, Luxemburg: zlv 210306 Syrien – Ein Jahrzehnt Krieg

Wie weiter in Syrien?

Die Unsicherheit in Syrien hält an. Die Lage in der nordwestlichen Provinz Idlib bleibt ungelöst. Unklar ist auch, wie es im Nordosten des Landes weitergehen soll. Dort liegen die Öl- und Gasvorkommen Syriens, die von US-Soldaten besetzt gehalten werden. Die syrischen Kurden bewachen rund 12.000 IS-Kämpfer und werden dafür von europäischen Staaten und den USA unterstützt. Das Land braucht dringend Wiederaufbauhilfe für den Bau von Wohnungen, Schulen, Krankenhäusern und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Hier könnte Europa helfen, müßte aber seine Politik gegenüber Syrien ändern. Noch beharrt Europa mit den USA auf der politischen Isolation Syriens und den einseitig von ihnen verhängten wirtschaftlichen Strafmaßnahmen (Sanktionen).

Ein Online-Lichtbildvortrag in der VHS Essen in Kooperation mit dem Essener Friedensforum: https://www.youtube.com/watch?v=PNIOVP8yy6c&feature=youtu.be

 

Eine traumatische Erfahrung

Der Libanon ist in einer schwierigen Situation. Auf den Menschen lasten fortlaufende politische Probleme, eine Wirtschafts- und Finanzkrise, die vielen Arbeit und Erspartes stahl. Die Coronapandemie hat das Land bereits fünf Mal in einen totalen Lockdown gezwungen, Wirtschaftssanktionen gegen das Nachbarland Syrien gehen auch am Zedernstaat nicht spurlos vorbei. Internationale Hilfsorganisationen wussten nicht, wo sie anfangen sollten, um den Menschen zu  helfen, als sich vor rund sechs Monaten im Hafen von Beirut eine schwere Explosion ereignete. Umliegende Stadtteile wurden verwüstet, Schulen, Krankenhäuser zerstört. Auch in weiter entfernt liegenden Stadtteilen waren Häuser und Menschen schwer betroffen. Mehr als 300.000 Menschen wurden obdachlos, darunter etwa 80.000 Kinder. Was bedeutet das alles für die Kinder?

Ein Interview mit Mitarbeiterinnen des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz im Libanon und einige Einblicke in den Alltag von Kindern: nd-210216-Kinder-im-Libanon-komprimiert

Die aktuelle Lage in Syrien – Ein Gespräch mit der Wiener Zeitschrift INTERNATIONAL

Ein Gespräch mit Fritz Edlinger von INTERNATIONAl, der Zeitschrift für internationale Politik (Wien), über die aktuelle Lage in Syrien. Ausführlich geht es um die Lage im Nordosten Syriens, wo nach der militärischen Niederlage des Islamischen Staates ein kompliziertes System von unterschiedlichen Interessen etabliert worden ist. Große Teile des Gebietes werden von den kurdisch dominierten Demokratischen Kräften Syriens (SDF) kontrolliert und verwaltet, die sich ihrerseits auf die Unterstützung der ebenfalls in der Region anwesenden US-amerikanischen Einheiten verlassen können. Die US-Einheiten schützen vor allem die Ölförderanlagen in der Region, welche von einem US-amerikanischen Unternehmen ausgebeutet werden. Von einem Abzug der US-Truppen kann keine Rede sein, die US-Armee baut ihre Positionen in der Region aus. Thema ist darüber hinaus auch die Situation in den beiden Gefangenenlagern von Al Hol und Roj.

Das Gespräch: https://www.youtube.com/watch?v=Z5V-SEKzIqU&feature=youtu.be

Mehr von INTERNATIONAL, der Wiener Zeitschrift für internationale Politik: https://www.youtube.com/channel/UCXYKYEYgk1ntGNJgJv9JhNA/videos

Wie die Interessen des Westens in Syrien den Menschen die Luft abschnüren

Allmonatlich wird über „die politische Lage in Syrien“ im UN-Sicherheitsrat debattiert. Am 9. Februar 2021 war es hinter verschlossenen Türen wieder so weit. In einer „nicht öffentlichen“ Videositzung informierte der UN-Sonderberichterstatter Geir O. Pedersen über den Fortgang der UN-gesponserten Syrien-Gespräche in Genf und rief die Anwesenden zu „konstruktiver internationaler Diplomatie“ auf.

„Mehr denn je“ sei er „überzeugt, dass ohne diese kein Weg wirklich weiter führen wird“.  Es gäbe kaum Vertrauen und wenig politischen Willen, Kompromisse zu finden, und „es gibt einen Mangel an politischem Raum, um Kompromisse einzugehen“. Vieles, was für die verschiedenen Seiten wichtig sei, habe nichts mit der Verfassung zu tun und „liegt noch nicht einmal in den Händen der Syrer selbst“, so Pedersen. „Es muss verhandelt werden“, das wisse jeder in Syrien und außerhalb. „Aber die meisten Akteure scheinen nur daran interessiert zu sein, dass sich die andere Seite zuerst bewegt.“

Der Beitrag erschien bei RT Deutsch: https://kurz.rt.com/2f9s

Die Levante im westlichen Würgegriff

Im Gespräch mit Sabine Kebir von Weltnetz TV geht es zunächst um die Wirtschafts- und Finanzkrise im Libanon, durch die sich die Lage der Bevölkerung dramatisch verschlechtert hat. Hinzu kommen die Auswirkungen westlicher Sanktionen und die syrisch-libanesische Grenzschließung wegen Corona. Ausführlich geht es um die schwierige Lage der syrischen Christen, die Karin Leukefeld  zu Weihnachten in verschiedenen Teilen des Landes besucht hat.  Viele sind nicht in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Leukefeld zeigt Fotos von zerstörten Kirchen und Häusern christlicher Familien, die – ähnlich wie Geschäfte und Wohnungen von Juden im 3. Reich – durch Sympathisanten der Djihadisten  gekennzeichnet und deren Bewohner dann verschleppt wurden. Viele christliche Familien nehmen Einwanderungsangebote westlicher Staaten an, allen voran Kanada. Manche äußern die Vermutung, „dass unsere Gesellschaft zerstört werden soll“. Der Westen hat die Wiege der eigenen Zivilisation verraten:  die Urchristen in Palästina, Irak und Syrien.

Weltnetz TV: https://weltnetz.tv/video/2449-die-levante-im-westlichen-wuergegriff

Thema Syrien: Ein Land trotzt westlicher Sanktionspolitik

Foto Karin L.eukefeld, Ein Junge packt Essen ein. Tadmur/Palmyra Dezember 2020

Syrien Ende Dezember 2020. Der strahlend blaue Himmel wölbt sich über dem Antilibanon-Gebirge nordwestlich von Damaskus. Nach langen Wartestunden ist es gelungen, den Tank des Wagens mit ausreichend Benzin zu füllen, im Kofferraum steht ein alter Blechkanister mit weiteren 20 Litern Ersatz. Wir sind auf dem Weg Richtung Norden. Auf der Reiseroute stehen Orte mit alteingesessener christlicher Bevölkerung: Maalula, Homs, Tadmur und Karjatain und schließlich Aleppo. Ein Besuch im Kloster Deir Mar Musa wird von der Klostergemeinschaft abgelehnt: »Wir empfangen niemanden«, sagt Schwester Huda am Telefon. »Das ist eine Sicherheitsvorkehrung gegen das Coronavirus.“

Die Reportage erschien hier: jW-Thema_210128_Syrien_Reportage