Zwischen Weihnachten und Krieg
In Syrien leiden die Menschen unter andauernden Kämpfen, aber auch unter dem schwierigen Frieden. Weihnachten und der Jahreswechsel wurden in Syrien sehr unterschiedlich erlebt. Noch immer herrscht Krieg in der nordwestlichen Provinz Idlib.
Die kurdische Bevölkerung aus Afrin, die vor zwei Jahren von der türkischen Armee vertrieben wurde, hat alles verloren. In ihren Häusern leben heute islamistische Kampfgruppen, die von der Türkei unterstützt werden. Auch der Nordosten wird weiterhin von Spezialkräften der US-geführten Anti-IS-Koalition besetzt gehalten.
Während französische und britische Soldaten in nicht offiziell erklärten Lagern entlang der syrisch-türkischen Grenze stationiert sind, haben sich offiziell 600 US-Soldaten
mit Kämpfern der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte
(SDF) auf den syrischen Ölfeldern im Osten des Landes niedergelassen.
Die Reportage erschien in der Berliner Tageszeitung Neues Deutschland und kann hier gelesen werden: 200108_nd_Reportage_Weihnachten_Damaskus
Die Welt wird sich ändern
„11. September 2001 = 3. Januar 2020. So wie die Welt sich seitdem geändert hat, so wird sich die Welt von nun an ändern. Für Deine Seele, Märtyrer Qasim Soleimani.“
Das war am Freitag in einem syrischen Facebook-Beitrag zu lesen. Der 3. Januar ist der Tag der Ermordung des iranischen Generalmajors Ghassem Soleimani, Kommandeur der Al-Quds-Brigaden der Iranischen Revolutionsgarden.
Der Artikel erschien in der Zeitung „Letzebuerger Vollek“ (Luxemburg) und ist hier nachzulesen: 200107 Die Welt wird sich ändern
Another kind of war: unilateral economic sanctions damage Syria
The war in Syria has largely come to a standstill, except in Idlib and other areas in the north of the country. A different kind of war is now raging, however, due to the unilateral economic punitive measures of the European Union and an oil embargo by the USA — an economic war.
Thanks to John Catalinotto the text has been translated into English. It has been published by TLAXCALA, an international translation network. It can be read here: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=27694
Journalismus unter Druck
Korrespondenten in Syrien müssen – wie in jedem anderen Land auch – jährlich ihre Akkreditierung erneuern. Aus Deutschland gibt es seit Jahren nur eine Journalistin, die über eine Akkreditierung in Syrien verfügt. Sabine Kebir sprach mit Karin Leukefeld über Fragen der journalistischen Ethik, die sich aus der allgemein zugänglichen Berichterstattung über den Krieg in Syrien ergeben.
Das Interview mit Weltnetz TV dauert 41 Minuten und kann hier angesehen werden: https://weltnetz.tv/video/2235-journalismus-unter-druck
Wirtschaftskrieg – Eine andere Art von Krieg
Einseitig verhängte Wirtschaftssanktionen gegen ein Land sind völkerrechtswidrig. Die USA und die Europäische Union bringen Syrien, seine Verbündeten und Nachbarn mit den „Strafmaßnahmen“ unter Druck. Die Schwerpunktseite mit drei Texten erschien am 16.12.2019 in der Berliner Tageszeitung Junge Welt. Hier der Text:
191215 Einseitig verhängte Wirtschaftssanktionen sind eine andere Art von Krieg
Wir wollen Herzen und Köpfe der Menschen erreichen

Ali Haidar ist Vorsitzender der Syrischen Sozialen Nationalistischen Partei (SSNP), die er als Abgeordneter im Syrischen Parlament vertritt. Die 1932 gegründete Partei war wiederholt verboten und kann erst seit 2003 wieder offiziell in Syrien arbeiten. Von 2012 bis 2018 war Ali Haidar Minister für die nationale Versöhnung in Syrien. Das Ministerium wurde Anfang 2019 in eine Kommission umgewandelt. Über die Arbeit der Kommission, über das Verfassungskomitee (Genf) und über Geschichte, Programm und Perspektive der SSNP sprach Karin Leukefeld mit Ali Haidar in Damaskus.
191123 Interview Ali Haidar Wir wollen Herzen und Köpfe der Menschen erreichen
Libanon – Quo Vadis?
Seit einem Monat halten Proteste im Libanon an, Straßenblockaden legen den Alltag lahm. Die Demonstranten wollen nach der Regierung auch den Präsidenten sowie das Parlament zur Aufgabe zwingen. Gesprächsangebote werden abgelehnt, eine politische Führung fehlt. Was wollen die Leute? Worum geht es? Der Artikel in der Zeitung Letzebuerger Vollek (Luxemburg) ist hier nachzulesen: 191115 Libanon – Quo Vadis
Verwirrspiel Syrien
Sabine Kebir von Weltnetz TV sprach mit der Syrienkorrespondentin Karin Leukefeld über die unübersichtliche Situation im Norden Syriens, die durch die türkische Invasion entstanden ist. Es geht um den UN-Sicherheitsrat, das Verhältnis zwischen der syrischen Regierungsarmee und den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften.Auch die Idee der deutschen Verteidigungsministerin für eine Sicherheitszone im Norden Syriens kommt zur Sprache. Der Videobeitrag kann hier abgerufen werden: https://weltnetz.tv/video/2183-verwirrspiel-syrien
Whistleblower – der OPCW-Bericht zum angeblichen Giftgasangriff in Duma entspricht nicht der Wahrheit
Am 1. März 2019 veröffentlichte die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) einen Bericht über einen angeblichen Angriff „mit giftigen Chemikalien als Waffe am 7.April 2018 in Douma„. Der Ort liegt östlich der syrischen Hauptstadt Damaskus. Der Bericht weiter: „Die Auswertung und die Analyse aller Informationen, die von der FFM (d.h. Fact Finding Mission) zusammengetragen wurden – Aussagen von Zeugen, Analyseergebnisse von Umwelt- und biomedizinischen Proben, toxikologische und ballistische Analysen von Experten, zusätzliche digitale Informationen von Zeugen – (hat) ausreichende Begründungen erbracht, dass eine giftige chemische (Substanz) als Waffe eingesetzt wurde. Diese giftige chemische (Substanz) enthielt reaktives Chlor. Die giftige Chemikalie war vermutlich molekulares Chlor.“
Diese Darstellung entspricht nicht der Wahrheit, sagte nun eine Quelle aus der OPCW. Der Whistleblower traf sich am 15. Oktober in Brüssel mit einem kleinen Kreis von Personen aus vier Ländern, um über das „regelwidrige, unethische und betrügerische Verhalten“ der OPCW gegenüber dem Douma-Untersuchungsteam und auch der internationalen Öffentlichkeit zu sprechen. Die originale Erklärung zu dem Treffen mit der OPCW-Quelle ist nun veröffentlicht.
Die Autorin nahm an dem Treffen als Journalistin und Beobachterin teil. Hier der Bericht:https://www.nachdenkseiten.de/?p=55809