Syrien: Mangel und Aufbauwille

Strom und Benzin wegen Sanktionen knapp. Ziel ist eigenständige Versorgung

Damaskus Ende Oktober 2021. Nach zehn Jahren Krieg zeigt die Geschäftswelt in der syrischen Hauptstadt gegen die von EU und USA verhängten Wirtschaftssanktionen Durchhaltevermögen. Nicht mithalten können Einzelhändler, die die hohen Preise für Rohstoffe nicht mehr aufbringen können.

Der Beitrag in der Berliner Tageszeitung Junge Welt: jw 211028 Syrien Ziel ist die eigenständige Versorgung

Neue Eskalation in Syrien – Türkische Drohnen bombardieren Umland von Aleppo

Am Montagmorgen hat eine vermutlich aus der Türkei kommende Drohne den Ort Tall Rifaat nördlich von Aleppo bombardiert. Der türkische Präsident Erdoğan hatte in der vergangenen Woche wiederholt damit gedroht, Tall Rifaat anzugreifen. Als Grund nannte er Angriffe der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte auf türkische Truppen, die mit Dschihadisten Gebiete um Afrin nordwestlich von Aleppo besetzt halten.

Kein Fortschritt bei Genfer Syrien-Gesprächen

Nach fünftägigen Beratungen in Genf zeigte sich der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Geir Pedersen, ernüchtert. Vor Pressevertretern am vergangenen Freitag sagte er, die Woche sei hektisch gewesen, letztlich aber „eine große Enttäuschung“. Er und seine Stellvertreterin Khawla Mattar hätten sich während der Woche wiederholt mit den beiden Co-Vorsitzenden des Gremiums, Ahmed al-Kuzbari für die Regierungsdelegation und Hadi al-Bahra für den oppositionellen Syrischen Nationalrat, getroffen, manchmal auch mehrmals am Tag. Die Diskussionen seien „ziemlich geschäftsmäßig, direkt und offen“ gewesen. Dennoch habe es „kein richtiges Verständnis“ darüber gegeben, wie der Prozess ablaufen solle, räumte Pedersen ein. So könne es nicht weitergehen, sagte Pedersen. Zwischen den Parteien müsse mehr Vertrauen und politischer Wille geschaffen werden. Ein Termin für eine siebte Gesprächsrunde wurde nicht vereinbart.

Der Artikel erschien bei RT Deutsch: https://de.rt.com/der-nahe-osten/126162-neue-eskalation-in-syrien-turkische-drohnen-bombardieren-umland-aleppo/

Syrien: Neue Runde in Genf

Zwei Angriffe in Syrien. Unterdessen wird unter Ägide der UNO über neue Verfassung verhandelt

An diesem Freitag wird in Genf das Ergebnis der sechsten Verhandlungsrunde des Komitees erwartet, das unter dem Dach der UNO einen Entwurf für Änderungen oder sogar eine neue Verfassung für Syrien erarbeiten soll. Das Komitee besteht aus 150 Personen, die Regierung, Opposition und »Zivilgesellschaft« vertreten. Die in Genf aktuell tagende Gruppe ist eine Art »kleines Komitee« und setzt sich aus 45 Personen zusammen, die sich in drei Gruppen aufteilen. 15 vertreten die syrische Regierung, 15 die vom Westen anerkannte Opposition und 15 eine von der UNO vorgeschlagene Gruppe der »Mitte«, die sich aus Personen der syrischen »Zivilgesellschaft« zusammensetzt, die sowohl von Opposition als auch von Regierung ausgesucht wurden. Die syrischen Kurden, die mit den Syrischen Demokratischen Kräften und Unterstützung der US-Armee und der von Washington geführten internationalen »Anti-IS-Koalition« weite Teile im Nordosten Syriens kontrollieren, sind in dem Gremium nicht vertreten.

Der Beitrag in der Berliner Tageszeitung Junge Welt: jw 211022 Neue Runde in Genf

Mitten in Deutschland – Allein gelassen nach der Katastrophe

Im von der Juli-Flut besonders hart getroffenen Sinzig im Ahrtal sind die Bewohner beim Wiederaufbau weitgehend auf sich gestellt. Sinzig liegt an der Mündung der Ahr in den
Rhein und hatte bei der Flut vor drei Monaten Tote und Verletzte zu beklagen. Bis
heute haben viele Bewohner weder Wasser noch Strom. Erst seit kurzem gibt es
wenigstens einen Sanitärcontainer für sie.

Die Reportage aus dem Ahrtal erschien in der Berliner Zeitung Neues Deutschland und kann hier gelesen werden: nd 211022 Alleingelassen nach der Katastrophe klein

Syrien: Preise in schwindelnden Höhen

Damaskus im Oktober 2021. Wie immer um die Mittagszeit sind die Straßen in der syrischen Hauptstadt verstopft. Fußgänger laufen kreuz und quer, um einen Bus auf der anderen Straßenseite zu erreichen oder auch, um einen Weg abzukürzen. »Die Syrer sind wie die Vögel«, bemerkt Mutas. »Sie laufen wild durcheinander, wie die Vögel wild umeinander fliegen.« Mutas ist Taxifahrer in der zweiten Generation und fuhr früher regelmäßig zwischen Damaskus und Beirut oder Damaskus und Amman. Heute holt er Reisende von der libanesisch-syrischen Grenze ab, die – offiziell wegen Covid-19 – seit mehr als einem Jahr geschlossen ist.

Der Text bei der Berliner Tageszeitung Junge Welt: jw 211018 Syrien Preise in schwindelnden Höhen

Wenn eine andere Sicht auf das Weltgeschehen nicht mehr zugelassen wird

Am 28.09.2021 hat der US-Medienkonzern YouTube ohne Vorwarnung zwei YouTube-Kanäle von RT Deutsch gesperrt und alle darüber bisher abrufbaren Videos und Interviews gelöscht. Es war der von den Vereinten Nationen ausgerufene „Internationale Tag des allgemeinen Informationszugangs“ zur Förderung der Informationsfreiheit. Die Öffentlichkeit in Deutschland und in den umliegenden deutschsprachigen Ländern muss sich Sorgen machen darüber, was sie von Politik und Medien erfährt und was sie nicht erfährt – oder nicht erfahren soll. Besondere Sorgen muss die Entwicklung in der EU machen. Symptomatisch dafür ist die 2015 erfolgte Gründung einer Task Force gegen Informationen aus Russland.

Der Kommentar wurde bei RT Deutsch https://de.rt.com/inland/125186-wenn-andere-sicht-auf-weltgeschehen/ und bei den Nachdenkseiten veröffentlicht: https://www.nachdenkseiten.de/?p=76621

Wie der Westen aus Syrien einen humanitären Notfall macht

Kürzlich traf in New York erneut der UN‐Sicherheitsrat zusammen, um über die humanitäre Lage in Syrien zu sprechen. Die Treffen sind seit Beginn des Krieges 2011 ebenso Routine wie die politischen Kontroversen der UN‐Sicherheitsratsmitglieder darüber, wie mit dem Krieg umzugehen sei und wer welche Verantwortung trägt.

Weiterlesen bei RT Deutsch: https://de.rt.com/meinung/124281-wie-der-westen-aus-syrien-einen-humaenitaren-notfall-macht/

BBC verbreitet Unwahrheiten über angeblichen Chemiewaffen-Angriff in Syrien

Eine interne Kontrollbehörde der BBC hat nach zehnmonatigem Prüfen festgestellt, dass die Sendung „Der Kanister auf dem Bett“ nicht den Standards des Senders genügt. Die Dokumentation, die im November 2020 auf Radio 4 des britischen Senders ausgestrahlt wurde, befasst sich mit einem angeblichen Giftgasangriff auf Douma, Syrien, im April 2018. Die Sendung weise „schwerwiegende Ungenauigkeiten“ auf, so die Executive Complaints Unit (ECU). Äußerungen und die Motivation von „Alex“, einem an der Douma-Untersuchung beteiligten OPCW-Ingenieur und Whistleblower, seien falsch dargestellt worden. Beschwert hatte sich der britische Journalist Peter Hitchens, der in der Sendung ebenfalls diffamiert wurde.

Weiterlesen und -hören bei Nachdenkseiten: https://www.nachdenkseiten.de/?gastautor=karin-leukefeld

9/11, Irak und regionale Kooperation

Im Gespräch mit Fritz Edlinger von der österreichischen Zeitschrift International geht es um die Folgen des „Krieges gegen den Terror“ und die Niederlage von USA, Nato und den Westen. Thema ist zudem die Lage im Irak, im Mittleren Osten, in Afghanistan und die Rolle der Schanghai Organisation für Kooperation.

Weiterlesen und hören: https://www.youtube.com/watch?v=67L2IcKHcPs&feature=youtu.be

Naher und Mittlerer Osten: Perspektiven nach Afghanistan-Abzug

Ausgehend von der aktuellen Situation in Syrien erläutert die Autorin im Gespräch mit Sabine Kebir (Weltnetz TV) die im Nahen und Mittleren Osten sichtbaren Auswirkungen des Rückzugs der NATO aus Afghanistan.

Das Interview bei Weltnetz TV: https://weltnetz.tv/video/2529-naher-und-mittlere-osten-perspektiven-nach-afghanistan-abzug