Damaskus, Mitte Juni. Nach und nach werden die Plakate der Präsidentschaftskandidaten aus dem Stadtbild entfernt. Das ehrwürdige Tuma-Tor in der Altstadt ist wieder zu sehen, seit bis auf eines die zahlreichen Plakate des alten und neuen Präsidenten Baschar Al-Assad über Nacht abgehängt wurden.
Es ist heiß geworden. Immer mehr Damaszener schalten ihre Klimaanlagen an, was sich unmittelbar auf die Stromversorgung der Zwei-Millionen-Stadt auswirkt. In den Kriegsjahren hat sich die Bevölkerung der syrischen Hauptstadt durch die Zuwanderung von Inlandsvertriebenen mindestens verdoppelt, und der Strom wird rationiert.
Der Text erschien in der Berliner Tageszeitung Junge Welt am 15.06.2021: jw 210615 Von Strommangel, Wasser und Olivenbäumen