Syrien: Auswirkungen der einseitigen westlichen Wirtschaftssanktionen auf die Pistazienbauern in Morek

Der Sommer in Syrien ist außergewöhnlich heiß in diesem Jahr. Es geht auf den Herbst zu, doch die Temperaturen sind noch über 40 Grad. Im vergangenen Winter gab es nur wenig Schnee. Obwohl es viel regnete und die Wasserreservoirs und Brunnen im Frühsommer gut gefüllt waren, liegt über dem Land eine große Trockenheit. Die Bauern stellen sich auf eine geringere Ernte als im Vorjahr ein. Neben der Wasserknappheit wird ihre Arbeit durch den Mangel an Düngemitteln, an Treibstoff und Ersatzteilen erschwert, die für die vielen zerstörten Maschinen und Verarbeitungsanlagen gebraucht werden.

Nach mehr als zehn Jahren Krieg, leidend unter der Belagerung des reichen Europas, das seit 2011 einseitige wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Syrien verhängt hat, unter der Besatzung der Türkei und der US-Armee, völkerrechtswidrig dem Beschuss Israels und dem Diebstahl landeseigener Ressourcen ausgesetzt, ist das reiche Agrarland Syrien in schlechtem Zustand. Solange international und regional der politische Wille fehlt, dem Land wieder auf die Beine zu helfen, ist der Spielraum innerhalb Syriens gering, den Menschen gesellschaftliche Perspektiven zu bieten. Während die einen versuchen, Syrien zu verlassen, andere für Hilfspakete in Lagern Schlange stehen, wieder andere ihr Leben riskieren, um über das Mittelmeer Richtung Europa zu gelangen, nehmen viele Syrer die Herausforderung der schwierigen Lage an, um für sich und ihre Familien das Leben zu meistern. Zu diesen gehören die Pistazienbauern in Morek.

Die Reportage erschien am 29.10..2022 auf der schweizerischen Webseite Globalbridge.ch: https://globalbridge.ch/so-leiden-in-syrien-die-menschen-unter-den-westlichen-sanktionen/