In den Hügeln über Saida liegt das Dorf Houmine. Hier wohnt der zwölfjährige Karem. 221 Jungen und Mädchen gehen in seine Schule. Sie sei sein »zweites Zuhause«, sagt der Junge. »Ich vermisse sie.« Karem hat zwar ein Handy, aber nicht immer Strom und auch nicht immer eine Internetverbindung. Einen Computer kann die Familie sich nicht leisten. Als die Schule Anfang März geschlossen wurde, standen viele Kinder ohne jede Verbindung da. »Wir haben unser Schuljahr als »WhatsApp-Klasse« beendet«, erzählt Karem weiter. Er habe alle Prüfungen mit guten Noten bestanden, »aber nicht so gut, wie wenn wir normalen Unterricht gehabt hätten«.
Die Reportage über die Schulkinder im Libanon erschien im Neuen Deutschland, Berlin:nd 201110 Corona raubt den Kindern die Zukunft-komprimiert (1)