Der »Markt der guten Dinge«, Souk el Tayeb, wurde 2004 eröffnet, nach und nach boten dort bis zu 90 Bauern aus der Umgebung von Beirut ihre Produkte an. Der Markt sollte die Bauern ebenso stärken wie die bäuerliche Landwirtschaft. »Die Landwirtschaft war vor dem Bürgerkrieg ein sehr wichtiger Teil der nationalen Ökonomie«, erinnert Christine Codsi, die sich als „Kind des Bürgerkriegs“ beschreibt. »Wie vieles war durch den Krieg die Landwirtschaft zerstört worden. Anfang der 2000er Jahre war die Lage so, dass Kleinbauern ihre Produkte nur weit unter Preis an den Großmarkt verkaufen konnten, selbst wenn sie qualitativ hochwertig waren. Viele stellten damals ihre Arbeit ein, verließen ihr Land und gingen in die Stadt, um irgendeine andere Arbeit zu suchen.« Der »Markt der guten Dinge« sollte das ändern und vor allem Kleinbauern und -bäuerinnen aus dem ganzen Libanon eine Chance geben, ihre Produkte direkt und lohnend zu verkaufen.
»Unser Ziel war, dass die Menschen nicht nur im Land, sondern auch auf ihrem Land bleiben und es bearbeiten. Für ihre Produkte sollte ein lokaler Markt geschaffen werden.« Jeder Bauer konnte mit dem Verkauf seiner Produkte zehn weitere Leute ernähren, in der Familie, im Dorf.“
Die Reportage aus Beirut erschien in der Berliner Tageszeitung nd Der Tag, früher bekannt als Neues Deutschland: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1166234.libanon-macht-essen-nicht-krieg.html?sstr=leukefeld