Die nordwestsyrische Provinz Idlib – Safe Haven für Terrorgruppen

In den frühen Morgenstunden des 3. Februar 2022 griffen US-amerikanische Spezialkräfte ein Wohnhaus in Atme, in der syrischen Provinz Idlib in unmittelbarer Nähe zur syrisch-türkischen Grenze an. Bei dem Angriff starben Augenzeugenberichten zufolge 6 Kinder und 4 Frauen. Der Anführer des „Islamischen Staates“, Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurayshi, soll nach US-Angaben sich und seine Familie selber getötet haben.

Zur Bedeutung der nordwestsyrischen Provinz Idlib ein Interview mit dem Nachrichtensender RT DE: https://www.youtube.com/watch?v=z0eAAKm7XxM

Syrer können aus Deutschland zurückkehren

Im Gespräch mit der Nahostkorrespondentin Karin Leukefeld bekräftigte der syrische Außenminister den Willen seines Landes zu Frieden und Wiederaufbau. Auch die Kriegsflüchtlinge seien „ohne Vorbedingungen“ willkommen, in ihr Land zurückzukehren.
Syriens Außenminister im Interview: "Syrer können aus Deutschland zurückkehren"

Syrien arbeite dafür mit internationalen humanitären Organisationen und Ländern zusammen, in denen die Syrer Zuflucht gefunden hatten. Man wünsche sich für die Rückkehr mehr internationale Unterstützung, so Mekdad.

Der Artikel über das Interview erschien bei RT DE: https://de.rt.com/der-nahe-osten/130995-syriens-aussenminister-im-interview-syrer-koennen-aus-deutschland-zurueckkehren/

Die Vergessenen im Haus des Lichts

Für die Männer im Beit Nour ist es eine Überraschung. Eine kleine Delegation von Schwestern des katholischen Salesianer-Ordens
hat Geschenke für sie. Jeder Bewohner erhält einen Pullover, der in einer Zeremonie überreicht wird. Das ist eine Abwechslung von dem sonst gemächlichen und eher gleichförmigen Alltag in dem Seniorenwohnheim
in der Altstadt von Damaskus. Beit Nour heißt so viel wie Haus des Lichts, das Heim wird von Schwestern des Mutter-Theresa-Ordens geleitet. Die Ordensfrauen kommen aus aller Welt, um den Armen und
Schwachen in Syrien zu dienen. Vier Schwestern im Beit Nour werden von drei Helfern unterstützt, um die 26 Bewohner zu versorgen. Zwei Frauen bereiten in der Küche die Mahlzeiten zu. Die Schwestern stehen
nicht gern im Licht der Öffentlichkeit. Fotos und Tonbandaufnahmen sind nicht gern gesehen. Auf den Einwand, dass die Öffentlichkeit doch erfahren solle, wie wichtig ihre Hilfe sei, entgegnet eine der Schwestern:
»Unsere Arbeit ist für Gott, das reicht.«

Die Reportage aus Damaskus erschien in der Berliner Tageszeitung Neues Deutschland: nd_220102_Die_Vergessenen_im_Haus-des_Lichts

Neujahr ohne Perspektive

»Oh, wir haben heute Abend einen Tisch im Four Season Hotel reserviert«, lacht Hanan und klatscht in die Hände. »Wir alle hier werden mit unseren Familien dort sein und richtig gut ins neue Jahr hineinfeiern.« Der Arbeiter zwinkert mit den Augen, seine Kollegen grinsen verschmitzt und brechen dann in lautes Gelächter aus. »Hast
du das etwa geglaubt? Da haben wir dich schön auf den Arm genommen!«
Hanan und seine Kollegen arbeiten in einem kleinen Familienhotel im Zentrum von
Damaskus. Sie sind Kurden aus Afrin und arbeiten, wie schon ihre Väter, in Damaskus.
In Afrin haben sie noch immer ihre Häuser und Gärten. Früher ging es ihnen gut,
mit der Olivenernte, die jeden Herbst ordentlich Geld in ihre Familienkassen spülte. Doch seit 2018 ist Afrin unter Kontrolle der Armee der Türkei und von regierungsfeindlichen, von der Türkei bezahlten Söldnern, die vor zehn
Jahren versuchten, Homs und Aleppo unter ihre Kontrolle zu bringen, um dann Damaskus zu stürmen und die Regierung von Baschar al-Assad zu stürzen.

Die Reportage über den Jahreswechsel in Damaskus erschien in der Luxemburger Zeitung vom Laetzebuerger Vollek am 4. Januar 2022: zlv-220104-Neujahr-ohne-Perspektive.

Gegen Schutzsuchende – Die EU zeigt ihr wahres Gesicht

Der Versuch von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten, über die östliche Grenze nach Europa zu gelangen, wird mit Gewalt verhindert. Es ist noch keine zehn Jahre her, dass die EU mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nun zeigt sie ihr wahres Gesicht.

Die Herkunft der Schutzsuchenden an der östlichen EU-Grenze in Weißrussland und deren genaue Zahl sind nicht bekannt. Verschiedenen Meldungen zufolge handelt es sich um Menschen, die aus Afghanistan, dem nördlichen Irak, Syrien und vermutlich auch aus dem Libanon gekommen sind. Die Lage in ihren Heimatländern ist durch Kriege, Krisen und Sanktionen so schlecht, dass viele Menschen große Gefahren auf sich nehmen, um in einem anderen Teil der Welt ein neues Leben zu beginnen. Afghanistan, der Irak, Syrien und andere Länder im Nahen und Mittleren Osten haben US- und NATO-geführte Kriege und „humanitäre Interventionen“ erlebt, was gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Zerstörungen mit sich brachte.

Der Beitrag erschien bei RT Deutsch und kann hier gelesen werden: https://kurz.rt.com/2q5a

Flüchtlinge an der östlichen EU-Außengrenze

An den östlichen EU-Außengrenzen stehen hunderte, wenn nicht tausende Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afghanistan. Für Weltnetz TV sprach Sabine Kebir mit Karin Leukefeld über die Gründe, weshalb diese Menschen nach Deutschland oder Skandinavien wollen und über die Verantwortlichkeiten für diese Tragödie. https://weltnetz.tv/video/2543-fluechtlinge-der-oestlichen-eu-aussengrenze

Strom für die Levante

Arabische Gaspipeline wird wieder in Betrieb genommen

Die „Arabische Gaspipeline“ hatte bis 2012 ägyptisches Gas an Jordanien und durch Syrien in den Libanon geliefert, wurde aber danach zunehmend Ziel von Anschlägen von Dschihadisten. Das ägyptisch-jordanisch-syrisch-libanesische Energieversorgungsprojekt wurde nun durch plötzliche Kursänderung der USA in der Weltbank Anfang September 2021 möglich.

Der Text bei RT Deutsch: https://de.rt.com/meinung/126384-strom-fur-levante-arabische-gaspipeline/

Syrien: Mangel und Aufbauwille

Strom und Benzin wegen Sanktionen knapp. Ziel ist eigenständige Versorgung

Damaskus Ende Oktober 2021. Nach zehn Jahren Krieg zeigt die Geschäftswelt in der syrischen Hauptstadt gegen die von EU und USA verhängten Wirtschaftssanktionen Durchhaltevermögen. Nicht mithalten können Einzelhändler, die die hohen Preise für Rohstoffe nicht mehr aufbringen können.

Der Beitrag in der Berliner Tageszeitung Junge Welt: jw 211028 Syrien Ziel ist die eigenständige Versorgung

Neue Eskalation in Syrien – Türkische Drohnen bombardieren Umland von Aleppo

Am Montagmorgen hat eine vermutlich aus der Türkei kommende Drohne den Ort Tall Rifaat nördlich von Aleppo bombardiert. Der türkische Präsident Erdoğan hatte in der vergangenen Woche wiederholt damit gedroht, Tall Rifaat anzugreifen. Als Grund nannte er Angriffe der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte auf türkische Truppen, die mit Dschihadisten Gebiete um Afrin nordwestlich von Aleppo besetzt halten.

Kein Fortschritt bei Genfer Syrien-Gesprächen

Nach fünftägigen Beratungen in Genf zeigte sich der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Geir Pedersen, ernüchtert. Vor Pressevertretern am vergangenen Freitag sagte er, die Woche sei hektisch gewesen, letztlich aber „eine große Enttäuschung“. Er und seine Stellvertreterin Khawla Mattar hätten sich während der Woche wiederholt mit den beiden Co-Vorsitzenden des Gremiums, Ahmed al-Kuzbari für die Regierungsdelegation und Hadi al-Bahra für den oppositionellen Syrischen Nationalrat, getroffen, manchmal auch mehrmals am Tag. Die Diskussionen seien „ziemlich geschäftsmäßig, direkt und offen“ gewesen. Dennoch habe es „kein richtiges Verständnis“ darüber gegeben, wie der Prozess ablaufen solle, räumte Pedersen ein. So könne es nicht weitergehen, sagte Pedersen. Zwischen den Parteien müsse mehr Vertrauen und politischer Wille geschaffen werden. Ein Termin für eine siebte Gesprächsrunde wurde nicht vereinbart.

Der Artikel erschien bei RT Deutsch: https://de.rt.com/der-nahe-osten/126162-neue-eskalation-in-syrien-turkische-drohnen-bombardieren-umland-aleppo/