In Trümmern unter Bombenbeschuß

Die Palästinenser feiern ein schwieriges Opferfest.

Auch während des höchsten muslimischen Festes, dem Opferfest Eid al-Adha, das am Sonntag begann, setzt die israelische Armee ihre Angriffe in weiten Teilen des palästinensischen Gazastreifens fort. Ziele waren erneut Flüchtlingslager, Wohnhäuser und Unterkünfte für Vertriebene. Das Opferfest ist der höchste Feiertag für Muslime in aller Welt und markiert den Beginn der Hadsch, der Pilgerreise nach Mekka. Millionen
Muslime sollen diese Reise mindestens einmal im Leben unternehmen, sofern sie gesund und finanziell dazu in der Lage sind. Fotografen von vor Ort verbreiten Bilder
betender Menschen in Trümmern. Der Krieg geht weiter.

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Blutbad im Flüchtlingslager Nuseirat

Für die Freiheit von vier israelischen Geiseln tötet die israelische Armee 274 Palästinenser. 

Mit einer Kommandooperation im palästinensischen Flüchtlingslager Nuseirat im Gazastreifen haben israelische Spezialkräfte am vergangenen Samstag (8. Juni 2024) vier israelische Geiseln befreit. US-amerikanische und britische Geheimdienste haben die israelischen Spezialkräfte unterstützt. Der Einsatz fand am Vormittag unweit eines belebten Marktes statt. Palästinensischen Angaben zufolge wurden 274 Menschen getötet. 800 Menschen wurden verletzt.

Weiterlesen bei den Nachdenkseiten: https://www.nachdenkseiten.de/?p=116629

Syrien – Westliche Sanktionen verhindern wirtschaftliche Erholung

Fehlende Ersatzteile und Mangel an Öl und Gas, um Elektrizitätswerke zu betreiben, sind der Grund für den Strom- und Treibstoffmangel, mit dem die Syrer seit mehr als zehn Jahren leben. Ersatzteile gibt es nicht, weil sie auf Sanktionslisten der EU stehen, es mangelt an Öl, weil US-Truppen die syrischen Ölfelder Al-Omari oder Rmeilan im Osten und Nordosten des Landes besetzt halten. Hinzu kommt das »Caesar-Gesetz«, mit dem die USA Unternehmen, Einzelpersonen und Staaten den Handel mit Syrien verbieten, solange der Präsident Baschar Al-Assad heißt. Sollte doch jemand in das Land und in den Wiederaufbau investieren wollen, drohen US-Sanktionen.

Der Text erschien in der Berlin Tageszeitung Junge Welt am 8. Juni 2024: jw 240608 Syrien Schwierige Erholung

Drohnen im Einsatz über dem Libanon

„Hast Du die Nachrichten gehört? Gestern haben sie unser Dorf bombardiert.“ H., der die Autorin am Flughafen in Beirut abholt, berichtet gleich die jüngsten Neuigkeiten. „Eine Frau wurde getötet, die Kinder wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert“, fährt er fort. „Zwei Raketen von einer Drohne.“ Er muss nicht sagen, wer die Drohne geschickt hat, um den Angriff durchzuführen. Nur die israelische Armee greift im Libanon Häuser von Zivilisten an.
Wohnhäuser, landwirtschaftliche Gebäude oder Fahrzeuge und deren Fahrer, auch Ambulanzfahrzeuge sind nicht sicher vor den Drohnen der israelischen Armee. Immer wieder werden Felder, Obstplantagen, Weinstöcke und Olivenbäume mit Weißem Phosphor verbrannt. Die giftige Waffe, deren Einsatz in bewohnten Gebieten verboten ist, macht landwirtschaftliches Gelände auf Jahre hinaus unfruchtbar. Konzentrierten sich die israelischen Angriffe zunächst auf die Gebiete entlang der libanesisch-israelischen Waffenstillstandslinie, auch „Blaue Linie“ genannt, werden zunehmend Gebiete weit nördlich des Litani-Flusses bei Nabatieh, Saida oder auch in der Beeka-Ebene bei Baalbek angegriffen. Von libanesischer Seite werden die Opferzahlen täglich aktualisiert.

Einigen gefallen unsere Erfolge nicht

Im Iran ist Präsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Mit ihm starben Außenminister Hossein Amir Abdollahian, der Leiter des Freitagsgebets in Täbris Ayatollah Mohammad Ali Al-e-Hashem, der Gouverneur der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan Malek Rahmati, der Leiter des Begleitteams der Präsidentengarde Mehdi Mousavi und vier weitere Begleiter, darunter die Hubschraubercrew. Der Absturz ereignete sich am Sonntag, den 19.05.2024 bei schlechtem Wetter nahe der Grenze zu Aserbaidschan, in der nordwestiranischen Provinz Varzaquan.

Am Morgen des tödlichen Absturzes hatte sich der iranische Präsident an der Grenze zu Aserbaidschan mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev getroffen. Beide Politiker hatten den Qiz-Qalasi-Damm eingeweiht, ein gemeinsames Infrastrukturprojekt, das die Wasserversorgung auf beiden Seiten der Grenze regeln soll. Sowohl Raisi als auch Aliyev betonten die Bedeutung des Projekts und der bilateralen Kooperation. „Einigen gefallen unsere Treffen und unsere gemeinsamen Erfolge nicht“, wird Raisi im Protokoll der aserbaidschanischen Seite zitiert. „Die Hauptsache ist, dass wir gemeinsam umsetzen können, was gut für unsere Länder, unsere Staaten und unsere Völker ist.“

Der Text erschien bei den NachDenkSeiten und kann hier nachgelesen werden: https://www.nachdenkseiten.de/?p=115592

Die Nakba, Gaza und der Krieg

»Ich wurde 1938 in Al Ma’een Abu Sitta geboren, das liegt im Distrikt von Beer’Sheba, nur acht Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Von meinem Land ist es nur einen Kilometer bis zum Stacheldrahtzaun. Diesen Zaun nennt man ‚Armistice Linie‘, die Waffenstillstandslinie von 1949. Anders gesagt, würden die Israelis sich drei, vier Kilometer zurückziehen, wäre unser Land, das ganze Land meiner Familie befreit.«

Salman Abu Sitta ist heute 86 Jahre alt. Der Ingenieur ist ein international bekannter Autor, Historiker und Anwalt für die Sache der Palästinenser. »Von den 14 Millionen Palästinensern, die es heute gibt, sind zwei Drittel Flüchtlinge«, sagte Abu Sitta im Gespräch mit der Autorin in Beirut. »Sie können ihre Heimat sehen und können sie doch nicht erreichen. Obwohl das Internationale Recht hinter ihnen steht. Nicht nur einmal, 135 Mal hat die Organisation der Vereinten Nationen die Resolution Nr. 194 beschlossen und bekräftigt, mit der die Rückkehr der Flüchtlinge gefordert wird.«

Der Text erschien am 18.05.2024 in der Zeitung vom Laetzebuerger Vollek am 18.05.2024 und kann hier nachgelesen werden: zlv 240518 Die Nakba, Gaza und der Krieg

Nicht stichhaltig – Gericht hebt von Deutschland verhängtes Einreiseverbot gegen Abu Sitta auf

Wiederholt haben die NachDenkSeiten darüber berichtet, dass dem international bekannten und anerkannten Arzt Dr. Ghassan Abu Sittah, der auch Rektor der Universität von Glasgow ist, mehrfach die Einreise von Großbritannien in die EU verboten wurde. Hintergrund war ein von Deutschland verhängtes Einreiseverbot für den gesamten Schengen-Raum. Ein deutsches Gericht kippte nun das Einreiseverbot.

Der Artikel erschien bei den NachDenkSeiten und kann hier nachgelesen werden: https://www.nachdenkseiten.de/?p=115372

Die Kontrolle über Westasien

In einem Interview mit der Schweizer Zeitschrift „Zeitgeschehen im Fokus“ geht es um die Lage im Nahen und Mittleren Osten/Westasien.  Wird es einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg geben und wenn nein, warum nicht? Welche Interessen haben die USA, die EU, Israel und die regionalen Akteure? Wie ist die Entwicklung im Libanon, in Syrien? Wird es einen Krieg zwischen Israel und Iran geben?

Das Interview ist hier nachzulesen: 240515 Zeitgeschehen im Fokus Interview

Hier der Link zur vollständigen Ausgabe 07/08 2024 mit Beiträgen von Alfred de Zayas, Jacques Baud, Harald Kujat, Thomas Kaiser und Henriette Hanke-Güttinger: https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-7-8-vom-15-mai-2024.html

Der britisch-palästinensische Arzt Dr. Ghassan Abu Sitta darf nicht in Frankreich einreisen

Nach Deutschland haben auch die französischen Grenzbehörden dem Chirurgen Ghassan Abu Sitta die Einreise verweigert. Abu Sitta war auf Einladung des französischen Senats am frühen Samstagmorgen (4. Mai 2024) auf dem Flughafen Charles De Gaulles (CDG) in Paris gelandet, um vor dem Gremium über seine Erfahrungen als Arzt im jüngsten Gaza-Krieg zu berichten.

Der Text ist hier bei den NachDenkSeiten nachzulesen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=114849

 

Nächstes Ziel: Rafah

Trotz deutlicher Kritik auch aus dem westlichen Ausland bereitet die israelische Armee eine neue Offensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vor. Der Generalstab der israelischen Streitkräfte bewilligte die von Kriegsminister Yoav Gallant
vorgelegten Pläne für den Angriff. Die USA fordern zum wiederholten Mal, die Sicherheit der dort lebenden Bevölkerung zu gewährleisten, nun hat Israel offenbar einen Plan für deren Evakuierung vorgelegt. Die USA-Administration hat zwar die Pläne für einen Angriff auf Rafah zurückgewiesen, hat allerdings die Lieferung von Waffen und Munition an Israel nicht eingestellt. Auch Deutschland liefert weiter Waffen an Israel.

Weiterlesen hier: zlv 240424 Nächstes Ziel Rafah