Leben im Hintergrund der Schlagzeilen
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Stimmen aus dem Iran
Rafat Bayat (49) ist eine unabhängige Abgeordnete im iranischen Parlament
(Majlis). Sie ist eine von 12 Frauen von insgesamt 293 Abgeordneten undgehört zur Gesundheitskommission. Die studierte Soziologin ist Mutter von
vier, inzwischen erwachsenen, Kindern, drei Jungen, eine Tochter. Bei den
Wahlen 2004 wurde sie von ihrem Ehemann und ihrer Mutter besonders
unterstützt, das gilt auch heute noch für ihre parlamentarische Arbeit. Rafat Bayat: Frauen in den Massenmedien, Zeitungen, im Fernsehen könnten Themen aus beiden Ländern behandeln. Einige Zeitungen könnten Kolumnen einrichten, in denen Frauen aus dem Iran und aus Deutschland sich vorstellen, vielleicht auch mit einem Foto, wo sie Fragen stellen und Antworten erhalten können. Im Fernsehen könnte es kurze Sendungen geben, vielleicht Diskussionen, in denen Fragen und Antworten von Frauen aus beiden Ländern gesendet werden könnten. Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Es könnten Reisen für Frauen organisiert werden, Frauen aus Deutschland könnten durch den Iran reisen, die historischen Stätten besichtigen, die große Vielfalt unserer Kultur kennenlernen und mit den Menschen sprechen. Man könnte auch den Studentenaustausch fördern, Stipendien geben, damit Frauen aus dem Iran in Deutschland und umgekehrt, Frauen aus Deutschland im Iran studieren könnten. Man könnte Soziologische Seminare veranstalten, in denen iranische Frauen ihre Sicht des Islam erklären und deutsche Frauen ihre Sicht darstellen könnten. Überhaupt wären Seminare über die Lage der Frauen weltweit interessant. Ich bin der Meinung, dass wir als Frauen einen Vorbildcharakter haben können, doch unglücklicherweise sehen wir immer nur die dunkle Seite der Dinge, nie die helle. Sehen wir ein halb gefülltes Glas, ist es immer halb leer, nie halb voll. Zuerst sind wir doch alle Frauen, das haben wir gemeinsam, darum können wir für zukünftige Generationen Vorbildcharakter haben. So könnten wir eine Menge Probleme lösen. (Interview von Karin Leukefeld, 17. Mai 2006) |
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